Lebendige Tote

L e b e n d i g e  T o t e
GIN

Jeden Morgen stehen wir auf,
schlurfen vollgedröhnt umher,
fühl’n uns jetzt schon ausgekotzt.
Mann, was ist der Kopf so schwer.

Sind wir endlich aus dem Haus,
schauen wir auch nicht besser aus.
Von wegen Arbeit tut uns gut,
Mann, mir kocht das Blut.

Wir sind lebendige Tote,
kriechen aus der Gruft.
Wir sind lebendige Tote,
kriegen keine Luft.
Jeden Tag der selbe Scheiß,
immer auf dem selben Gleis,
bis man dann bald nicht mehr kann.
Ziehen wir den Abzug irgendwann.
Lebendige Tote.

Tag ein, Tag aus wird abgenickt,
fühl mich vom Leben durchgefickt.
Ich will nicht mehr, lass mich in Ruh,
ich will nur einfach nichts mehr tun.
Mein Therapeut reibt sich die Hand,
mein Konto ist voll abgebrannt.
Ich hau jetzt ab, ich muss hier raus,
ich glaub, sonst brenn ich aus.

Wir sind lebendige Tote,
kriechen aus der Gruft.
Wir sind lebendige Tote,
kriegen keine Luft.
Jeden Tag der selbe Scheiß,
immer auf dem selben Gleis,
bis man dann bald nicht mehr kann.
Ziehen wir den Abzug irgendwann.
Lebendige Tote.

Manchmal muss man erst die Welt
von unten sehen.
Manchmal braucht man diesen Tritt,
um aufzusteh’n.
Manchmal hat man keine Wahl mehr
und will geh’n.
Denk doch einfach mal daran,
dich umzudrehen.

Wir sind lebendige Tote,
kriechen aus der Gruft.
Wir sind lebendige Tote,
kriegen keine Luft.
Jeden Tag der selbe Scheiß,
immer auf dem selben Gleis,
bis man dann bald nicht mehr kann.
Ziehen wir den Abzug irgendwann.
Lebendige Tote.

Jeden Morgen stehen wir auf.